
Aus Alt mach Neu
Pitec Werkstatt Oberrriet
In die Jahre gekommen, rostig, nicht mehr zeitgemäß. Für viele Maschinen bedeutet diese Einschätzung das „Aus“. Aber nicht für alle: Caius Loher arbeitet seit 1982 in unserer Revisionswerkstatt für Großgeräte in Oberriet. Über die Jahre hat er viel gesehen. Überraschungen gibt es noch immer: Caius staunte nicht schlecht, als kürzlich eine Teigteilwirkmaschine aus den 1960er Jahren bei ihm zur Revision eingelangte.
Eine besondere Schönheit
Tagtäglich kommen Geräte zur Revision, Teilrevision und elektrischen Überarbeitung bei Caius an. Rund 60 Jahre alte Maschinen wie die Teigteilwirkmaschine Rota M von Werner & Pfleiderer (WP) bilden jedoch eher die Ausnahme. Bis zuletzt war diese bei einem Bäcker der Region im Einsatz. „Unser Kunde hing an der Maschine“, erzählt Caius. „Es ist oft der emotionale Wert, aufgrund dessen solch alte Geräte bei uns landen. Die Rota M war jedoch auch für uns ein Highlight – sie wurde damals von Ernst Kolb Loher, dem Pitec Gründer, an den Kunden verkauft.“
Frisch lackiert, technisch perfekt
Nicht immer lohne es sich, alte Geräte zu revidieren, erklärt Caius. „Wir können eigentlich fast alle Ersatzteile beschaffen. Was wir nicht bestellen können, können wir herstellen lassen. Doch neben dem Kostenaspekt passen die alten Geräte teils einfach nicht mehr in den Produktionsablauf. Da muss man situativ entscheiden.“ Die alte Rota M wurde einer Teilrevision unterzogen, demontiert, in ihre Einzelteile zerlegt, gereinigt und elektrisch überholt. Verschleißteile wurden ersetzt. Dann konnte sie neu lackiert und mit Teig ausprobiert werden. „Heute steht die Rota M da wie neu“, freut sich Caius.
Gute alte Rota M
„Die Rota M ist eine gute Maschine mit solider Technik“, erklärt Caius. „Wird sie gepflegt, ist sie langlebig und zuverlässig. Auch diese hier sollte wieder funktionstüchtig werden – das haben wir auch geschafft. Die Teigteilmaschine Rota M – das „M“ stand für „manuell“, verarbeitete als 30-teilige Variante ca. 2,3 Kilogramm Teig, den sie in je 75g schwere Stückchen teilte. Ihre Besonderheit ist, dass der Bäcker den Teig so lange aufschleifen kann, wie er möchte. Das ist immer Gefühlssache.“
Im Rampenlicht: alte Technik
Nicht immer sind es emotionale Werte, die eine Revision alter Geräte begründen. „Wenn alte Geräte gut funktionieren, sie in den Produktionsablauf integrierbar sind und ihre Kapazität ausreicht, dann können sie auch weiterhin verwendet werden“, erzählt Caius. „Vielmals begeistern sich die Kunden für die alte Technik. Bei der revidierten Rota M haben wir Originalfarben verwendet und insgesamt versucht, nahe am Original zu bleiben. Sie ist eine schöne Rarität, auch wenn die Technik heute eine ganz andere ist. Als Reparatur- und Revisionstechniker müssen wir uns gut auskennen. Handwerkliches Geschick und ein großes Allgemeininteresse brauchen wir in unserem Beruf.“
In der Pitec Revisionswerkstatt wird sie komplett zerlegt, gereinigt neu lackiert, mechanisch und technisch überarbeitet und Teil für Teil wieder fachmännisch von unserem Profi Caius Loher zusammengebaut und angeschlossen.
Revidieren oder neu anschaffen?
In der Regel kommen Geräte in die Revisionswerkstatt, die von unseren Pitec-Servicetechnikern vor Ort nicht reparierbar sind. Sobald ein Großgerät zur Revision gesendet wird, erhalten unsere Kunden direkt ein Leihgerät. So können sie nahtlos weiterarbeiten. Auch Geräte aus Retourkäufen oder aus Bäckereiauflösungen finden ihren Weg in die Werkstatt. Etwa 100 Kundengeräte jährlich bearbeitet das Zwei-Mann-Team. Ob sich eine Reparatur oder eine Revision der Geräte lohnt, dafür sind unsere Kundenberater wichtige Ansprechpartner. Anstelle eines Neugeräts können Kunden, sollte sich eine Reparatur nicht lohnen, auch eine vollständig revidierte Maschine von Pitec erwerben – mit einem Jahr Garantie und zu einem fairen Preis.
Wie neu und in vollem Glanz steht die Maschine dem Kunden wieder zur Verfügung. In diesem Sinne: Auf die nächsten 60 Jahre!